Was ist Schimmelpilz?
Die rund 100.000 verschiedenen bekannten Pilzarten unterteilen sich in drei Gruppen: Schimmelpilze bilden die mit Abstand größte Gruppe. Daneben gibt es noch Hefepilze sowie Hautpilze. Die meisten Schimmelpilze sind nützlich für Mensch und Natur und zersetzen Aas oder fermentieren Milchprodukte zu Käse. Schimmelpilze spielen eine wichtige Rolle bei Gärungsprozessen, im Kompost, bei der Müllverarbeitung oder gar bei der Herstellung von Medikamenten wie Penicillium. Lediglich etwa 100 Arten sind gesundheitsgefährdend für den Menschen.
Schimmelpilze brauchen zum Leben Feuchtigkeit und einen geeigneten Nährboden. Als Nährboden kommen alle organischen Materialien in Frage. Im Haus sind das Tapeten und Tapetenkleister, Farben, Holz, Papier, Textilien, Kunststoffe und Gummi, Wandputz, Leder, Staub, Blumenerde aber auch mineralische Baustoffe, bei denen carbonathaltige Materialien abgebaut werden. Die Feuchtigkeitsbildung in Wohnräumen entsteht einerseits durch die Nutzung des Gebäudes und andererseits durch die Beschaffenheit des Gebäudes selbst.
Typische Schimmelpilzursachen sind mangelnde Lüftung, Wärmebrücken, undichte Dächer und Fassaden, defekte Wasserleitungen und Heizungsrohre, aufsteigende Feuchtigkeit bei Altbauten und Neubaufeuchte.
Wie erkenne ich Schimmelpilz?
Ein Schimmelpilzbefall in Gebäuden läßt sich an den typischen dunklen Flecken und/oder dem muffeligen erdigen Geruch erkennen. Nicht zu verwechseln ist Schimmelpilz mit Salpeter. Das sind Salze, die sich in weißen kristallinen Flecken und Ausblühungen ausbreiten, welche typischerweise in bestimmten Baumaterialien (Mörtel) vorkommen und durch die Feuchtigkeit im Material an die Oberfläche der Decken oder Mauern transportiert werden (meist im Keller). Salpeter ist als solcher nicht gefährlich. Dennoch sollte auch hier die Ursache behoben werden, da durch die Feuchtigkeit auch die Bildung von Schimmel möglich ist.
Wie gefährlich ist Schimmelpilz für die Gesundheit?
Schimmelpilze können die Gesundheit des Menschen auf verschiedene Art und Weise gefährden. Durch direkten Kontakt, Aufnahme erhöhter Sporenkonzentrationen und giftiger Stoffwechselprodukte (Mykotoxine) über die Atemluft können die Haut, die Augen oder innere Organe wie Herz, Leber, Nieren, die Atmungsorgane, der Verdauungstrakt oder das zentrale Nervensystem erkranken.
Typische Beschwerden sind Allergien, Reizungen der Atemwege und Schleimhäute sowie grippeartige Symptome.
Was kann ich gegen Schimmelpilz tun?
– Entfernung
Auf keinen Fall sollte man Schimmelpilze mit Bioziden oder Fungiziden bekämpfen, da man so lediglich ein Gift durch ein anderes austauscht. Als Alternativen zu solchen „chemischen Keulen“ bieten sich eine Reihe von bewährten Hausmitteln, wie hochprozentiger (mind. 70%) Essig, hochprozentiger (70-80%) medizinischer Alkohol oder eine Salmiakverdünnung an. Diese Maßnahmen können den Schimmelpilzbefall jedoch nur vorübergehend beseitigen, da die Ursache, nämlich die zu hohe Feuchtigkeit der Materialien nicht beseitigt wird. Eine dauerhafte Sanierung besteht stets in der Behebung der Feuchtigkeitsursache.
– Maßnahmen zur Vermeidung
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Feuchtigkeit nach außen entweichen kann, indem diffusionsoffene Materialien eingesetzt und Dampfsperren vermieden werden. Auch sollte man einen Neubau „überwintern“ lassen, damit die Baufeuchte entweichen kann. Innen sollten möglichst großflächig offenporige Materialien verwendet werden, die die Feuchtigkeit regulieren können.
Treten Infiltrationen auf, muss sofort gehandelt, die undichte Stelle gefunden und repariert werden.
Schließlich ist auf eine ausreichende Lüftung zu achten, speziell im Frühjahr und im Herbst, wenn die Feuchtigkeit am meisten schwankt und so die Gefahr der Schimmelpilzbildung am größten ist. Hier ist die
Stoßlüftung der Kipplüftung vorzuziehen. Auch technische Lüftungsanlagen ersetzen eine zusätzliche manuelle Fensterlüftung nicht.
Für weitergehende Informationen wenden Sie sich unter Kontakte an AKUT.