In diesem an sich begrüßenswerten Artikel von Isabell Spilker, die sich für diesen Beitrag auf Aussagen einer luxemburgischen Zahnärztin stützt, wird auf das EU-weite Verbot von Quecksilber-Amalgamfüllungen ab dem 1. Januar 2025 eingegangen. Die schon sehr lange höchst umstrittene quecksilberhaltige Zahnfüllung war seit rund 150 Jahren in der Zahnmedizin praktisch der Standard, angeblich, weil erstens „relativ niedrige Kosten mit diesen Füllungen verbunden waren und zweitens diese auch als „stabil“ und unproblematisch“ galten und drittens einfach zu verarbeiten sind.
Die zu Rat gezogene luxemburgische Zahnärztin sah als Nachteile von Zahnamalgam vor allem die „unansehnliche graue Farbe und die Toxizität (Giftigkeit) aber „alte Amalgamfüllungen müssen in der „Regel“ nicht ausgetauscht werden, solange die Füllung intakt sei.“
Dazu einige kurze kritische Anmerkungen:
- Amalgamfüllungen sind höchstens kurzzeitig intakt oder stabil, schon mittelfristig kommt es unweigerlich zu Korrosions- und Zersetzungserscheinungen (durch saure und /oder warme Lebensmittel), wodurch das hochgiftige Quecksilber sowie die anderen Schwermetalle freigesetzt werden und in unseren Speichel übergehen. Quecksilberdampf wird zusätzlich über die Atmung aufgenommen, Tag für Tag, zumeist Jahrelang, was zu einer chronischen, schleichenden Intoxikation führen kann. Schon Quecksilber fungiert als eine der giftigsten Substanzen weltweit, und das schon in sehr geringen Dosen! Der Beweis für diesen allmählichen Austritt dieser Schwermetalle aus den Füllungen (cf. Verfärbung von silbrig auf schwarz!) wurde weltweit in den Laboren festgestellt, übrigens auch schon in den 90-ger Jahren bei über 2000 Speichel- und Urinanalysen im luxemburgischen Staatslaboratorium (Hansen et al. 2003)
- Alle chronisch freigesetzten Zahnmetalle sind problematisch, allein Quecksilber (Hg) ist eines der schlimmsten toxischen Gifte überhaupt. Allein deshalb auch jetzt ab 1. Januar 2025 endlich das EU-weite totale Verbot, das allerdings nicht alle Probleme löst, weil immer noch viele Millionen Europäer alte Amalgamfüllungen im Mundbereich tragen. Demzufolge mit weiteren möglichen chronischen Belastungen und Gesundheitsstörungen verbunden, weil unsere Körperzellen weiterhin dem Risiko von schleichenden Belastungen ausgesetzt bleiben. Eine vorsichtige, zeitlich gestaffelte Entfernung- die heutzutage technisch möglich ist- wäre aus Präventionsgründen und als Expositionsstopp angesichts der Schwere mancher Folgekrankheiten sicherlich vorzuziehen!
- Der Amalgambestandteil Quecksilber ist aus umwelt- und gesundheitspolitischen Gründen hochproblematisch. Quecksilber (Hg) ist wissenschaftlich nachweisbar nicht nur ein Nervengift, es ist Gift für all unsere Körperzellen, es birgt zahlreiche potentielle Krankheitsrisiken neurologischer, psychischer, immunologischer und endokriner (hormoneller) Natur.
- Selbst die heute umstrittene Weltgesundheitsorganisation WHO, die jahrzehntelang Amalgam als unproblematisch dargestellt hatte, hat kürzlich auf ihrem „WHO Global Oral Health Meeting in Bangkok (November 2024) ihre bisherige Meinung geändert und plädiert in ihrer abschließenden Deklaration für eine progressive, weltweite Elimination von Amalgam (Artikel 12 und Artikel 7).
- Medizin ist keine exakte Wissenschaft, nicht jeder Mensch reagiert gleichermaßen auf Schadstoffbelastungen. Demnach sollte eine ursachenbezogene Medizin die individuelle Suszeptibilität des Patienten berücksichtigen. Statt nur Symptome zu behandeln, müsste sich die Medizin viel stärker um die wirklichen Ursachen von Krankheiten und um Prävention kümmern und vor allem auf besser verträgliche Materialien und Medikamente umstellen. Davon sind wir leider noch sehr weit entfernt, obschon vielerseits, auch in der Zahnmedizin, verträglichere Alternativen bestehen!
- Weil die durch problematische Zahnwerkstoffe bewirkten gesundheitlichen Folgewirkungen auch in die Allgemeinmedizin übergreifen, wäre eine stärkere Zusammenarbeit von Zahnmedizin und Allgemeinmedizin eigentlich dringend erfordert.
- Als Präsident von Akut a.s.b.l. Luxemburg und als ehemaliger Betroffener von Quecksilber-Amalgam-Gesundheitsschäden bin ich natürlich hocherfreut über das hart erkämpfte EU-Amalgam-Verbot und die neuen rezenten Entwicklungen bei der WHO, aber wegen der Langlebigkeit von Quecksilber in Zellen, Organen, und vor allem in unserem Gehirn werden die Folgen dieses Medizinirrtums, um nicht zu sagen Medizinskandals, noch längere Zeit nicht ganz vorbei sein!