Wohngifte

Insektensprays und Elektroverdampfer

gegen Stechmücken und Ungeziefer keineswegs unbedenklich für den Menschen! 

Mit der warmen Jahreszeit steigt auch wieder die Plage von Stechmücken, Ameisen und zahlreichen anderen blutsaugenden, stechenden oder einfach nur lästigen Insekten. Demnach steigt dann auch wieder der Einsatz von Insektenmitteln in Form von Sprays, Elektroverdampfern oder anderen Vernebelungsaktionen. Eingesetzt werden in erster Linie Pyrethroide wie Pyrethrum, Permethrin, Allethrin, Cyfluthrin oder Cypermethrin. Außerdem enthalten solche Produkte auch häufig die Substanz Chlorpyrifos. Als Wirkungsverstärker wird zudem häufig ein weiteres Gift zugesetzt, das Piperonylbutoxid. 

Pyrethroide, natürliche Wirkstoffe ? 

Den Herstellern zufolge handelt es sich bei den Pyrethroiden um natürliche Insektengifte, die nach wenigen Stunden oder Tagen abgebaut werden und somit keine Gefahr für Mensch und Haustier darstellen. So wird der Wirkstoff Pyrethrum sowie die anderen Pyrethroide in den Gebrauchsanweisungen als allgemein rasch zersetzlich beschrieben. Auch nach Anwendung von Chlorpyrifos wird davon ausgegangen, dass die Räume bereits nach wenigen Tagen nur noch geringe Belastungen aufweisen. In Wirklichkeit handelt es sich lediglich bei dem Wirkstoff Pyrethrum um ein natürliches Gift, das in den Chrysanthemenblüten vorhanden ist. Unter dem Einfluss von ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts zersetzt sich das Pyrethrum relativ schnell (innerhalb von mehreren Tagen). Allerdings stimmt dies nicht mehr in Innenräumen, da hier die ultravioletten Strahlen der Sonne nicht hineinreichen, so dass mit wesentlich längeren Abbauzei-ten (mehrere Monate) zu rechnen ist. 

Die übrigen Pyrethroide Permethrin, Allethrin, Cyfluthrin oder Cypermethrin sind zwar dem natürlichen Pyrethrum nachempfunden werden jedoch allesamt technisch, das heißt chemisch hergestellt. Dabei werden sie chemisch verändert um eine Langzeitwirkung zu erzielen, die Substanzen werden persistent und können demnach nicht mehr im menschlichen Organismus abgebaut werden. Da sie außerdem fettlöslich sind, werden sie im Fettgewebe des Körpers angereichert und tragen somit zu einer chronischen Vergiftung bei. Auch in der Raumluft werden diese Schadstoffe nicht abgebaut. 

In der Praxis belegen Studien, dass Pyrethrum noch nach Monaten, Chlorpyrifos oder synthetische Pyrethroide wie Permethrin und Allethrin noch nach Jahren in Wohnungen nachweisbar sind. Auch der Wirkungsverstärker Piperonylbutoxid trägt zu einer jahrelangen Belastung der Raumluft bei. 

Chlorpyrifos ist ein Insektizid, mit Berührungs-, Fraß- und Atemwirkung. Demnach wird es vor allem in Insek-tensprays und in Köderdosen verwendet. Chlorpyrifos gehört zur Gruppe der Phophorsäureester und wirkt als Nervengift (Cholinesterasehemmer). Aufgrund seiner Giftigkeit für Warmblütler ist von einem Einsatz von Chlorpyrifos im Innenbereich abzuraten. 

Pyrethrum, Permethrin, Allethrin, Cyfluthrin oder Cypermethrin gehören zur Gruppe der Pyrethroide. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von chemischen Verbindungen die dem natürlichen Insektizid Pyrethrum ähneln, das aus Chrysanthemen gewonnen wird. Bei den Pyrethroiden handelt es sich jedoch um synthetische Substanzen, die wesentlich stabiler und langlebiger als das natürliche Pyrethrum sind. 

Eine chronische Belastung durch Pyrethroide kann das Nervensystem schädigen. Symptome sind Juckreiz, Kribbeln der Gliedmaßen, Taubheitsgefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Abgeschlagenheit, depressive Zustände oder eine Überempfindlichkeit der Atemwege. Außerdem kann der Hautkontakt mit Pyrethroiden zu allergischen Reaktionen führen 

Piperonylbutoxid wird als Wirkungsverstärker für Pyrethroide wie zum Beispiel Permethrin eingesetzt. Es handelt sich um eine Substanz, die allein zwar keinen bioziden Effekt hat, die insektenabtötende und somit giftige Wirkung der Pyrethroide jedoch noch weiter verstärkt. 

Fazit 

Demnach ergeben sich durch den Einsatz von handelsüblichen Präparaten zur Bekämpfung von Insekten, wie sie vielerorts im Sommer eingesetzt werden entgegen der allgemeinen Auffassung, dass die Innenräume nach wenigen Tagen oder Wochen wieder schadstofffrei sind, eine Belastung der Raumluft die über viele Monate bis Jahre hinweg andauern kann. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder, da diese kontaminierte Gegenstände und Spielzeuge in den Mund nehmen. Aber auch Erwachsene atmen die giftigen Wirkstoffe ein und reichern sie im Organismus an, da die Wirkstoffe in der Regel fettlöslich und nicht abbaubar sind. Werden die Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen jährlich wiederholt, so entsteht eine Innenraumbelastung die sich praktisch nicht von einer Belastung durch Mottenbehandelte Teppiche oder Insektenbehandelte Holzbalken unterscheidet.

Alternativen 

Als Alternativen eignen sich einerseits so genannte „Repellents“, das heißt Wirkstoffe die aufgrund ihres Geruchs Insekten abweisen, wie beispielsweise ätherische Öle (Eucalyptusöl, Citronellöl, Lavendelöl, Nelkenöl, …). Leider sind diese Mittel nicht ganz so wirkungsvoll wie die insektizi-den (Insekten tötende) Substanzen. 

Eine andere sehr wirkungsvolle Methode sind mechanische Insektengitter, die in den Fenster- oder Türrahmen befestigt werden und so auf völlig ungiftige Weise das Eindringen von Insekten verhindern. 

Ultraschall-Geräte verwenden einen für den Menschen nicht hörbaren Ton (Ultraschall), der die Insekten abstößt, so dass sie nicht in den Raum hineinfliegen. 

Köderfallen oder Klebefallen enthalten Lockduftstoffe und Sexuallockstoffe, sogenannte Pheromone und locken so die Insekten in eine Leimfalle in der sie dann festkleben. 

Ultraviolett-Lichtfallen ziehen die Insekten durch das UV-Licht an (vor allem nachts) und versetzen ihnen einen tödlichen Stromstoß. 

Demnach existieren diverse, für den Menschen harmlose Abwehrmethoden, die vielleicht im Einzelnen nicht so wirkungsvoll wie die giftigen chemischen Wirkstoffe sind, kombiniert jedoch einen durchaus nachweisbaren Effekt erzielen. Es muss demnach nicht die chemische Keule sein, die zwar die Insekten effektiv vernichtet, jedoch zu einer langfristigen Belastung der Raumluft und somit des Menschen im Raum bewirkt. 

Für weitergehende Informationen wenden Sie sich unter Kontakte an AKUT.